| Thursday, 03.10.2019 Liminalität in Museen und Sammlungen

Der liminale Blick auf das Gemälde im Wandel der Galeriegeschichte

Der Beitrag basiert auf dem Gedanken, dass eine neuartige Präsentation eines altbekannten Werkes mit einem Schwellenzustand vergleichbar ist, der eine unvoreingenommene, neuartige Wahrnehmung, einen liminalen Blick, zulässt. Demnach könnte durch den liminalen Blick das Gemälde für den Betrachter einen anderen Stellenwert erlangen. Es wird nun der Frage nachgegangen, ob Kunstbetrachtungen vergangener Generationen ebenso zu verstehen sind: Die Ausschöpfung der vorhandenen Quellen ermöglichte es der Forschung in der jüngeren Vergangenheit einen recht genauen Eindruck über die Anordnung der Gemälde, deren Vergleichbarkeit untereinander und den daraus resultierenden Gesamteindruck der kaiserlichen Galerie im ausgehenden 18. und 19. Jahrhundert zu erhalten. Im Vortrag werden Beispiele unterschiedlicher Präsentationen, welche im Kontext der Museumsgeschichte erklärt werden, rekonstruiert und erörtert, welche Auswirkung diese auf die Rezeption desselben Gemäldes zu jenen Zeiten gehabt haben könnte.